Bergbau in Biebertal

Mit harter körperlicher Arbeit im Bergbau und zusätzlichem Einsatz im häuslichen Garten und kleiner Nebenerwerbslandwirtschaft plagten sich unsere Vorfahren, um zu überleben. Montanbetrieb und Eisenbahn gehörten damals zusammen. Auch im Biebertal.TV wird darüber berichtet.

Übrig von der Grube Eleonore sind Gedenktafeln in Bieber und eine Lore, mit der das Erz aus dem Stollen befördert wurde.

Reste der Grube Friedberg sind oberhalb von Fellingshausen erhalten.

Kaum noch zu finden die Fundamente der Gebäude der Grube Friedberg =>

Dies sind die Fundamente der ehemaligen Seilbahn, die von der Grube Friedberg hinab zur Ladestelle der Bieberbahn führte.

Hier sehen Sie den Stollenplan der Grube Friedberg.

<= Links ist der restaurierte sowie der originale Stein über dem Briel-Stellen zu sehen.

Stolleneingänge finden sich an verschiedenen Stellen in Biebertal, allerdings sind sie mittlerweile verschüttet oder aktiv geschlossen und dienen nun Fledermäusen als Quartier.

Erinnerung an die Grube Königsberg (oben) und Bilder vom Stolleneingang der Grube Abendstern, sowie ein Foto des Grubenhauses dort.

In Gruppenwanderungen erinnerte Franz Gareis an diese Zeit. Der Gießener Anzeiger berichtete am 25.07.2023 darüber.
https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/biebertal-ort848760/bergbau-details-auf-fuenf-kilometern-92423095.html

Bergbau-Details auf fünf Kilometern

gikrei_2507_jcs_Wanderun_4c
Rund 80 Teilnehmer begeistern sich für die bergbauhistorische Wanderung. Fotos: Mattern © Mattern

Kaum ein anderer Industriezweig war über Jahrhunderte für die Menschen, nicht nur aus den Biebertaldörfer, so bedeutsam und alltagsprägend wie der Bergbau.

Biebertal (mav). Kaum ein anderer Industriezweig war über Jahrhunderte für die Menschen, nicht nur aus den Biebertaldörfer, so bedeutsam und alltagsprägend wie der Bergbau. Im Fokus einer beeindruckenden Wanderung auf geschichtshistorischen Pfaden standen die beiden Dörfer am Südhang des Dünsbergs, Fellingshausen und Bieber.

Mit einem »Glück auf« hieß Franz Gareis 80 Gäste willkommen. Einige Teilnehmer waren bereits zum wiederholten Male dabei, was für den 87-jährigen Obersteiger i. R. spricht. Die Veranstaltung stand in Zusammenhang mit dem Netzwerk und Arbeitskreis »Industriekultur Mittelhessen« und war Teil des Events »Tage der Industriekultur 2023«.

Informationen aus erster Hand

Stollenmundloch, Wetter, Einfahren, Schürfrechte – Fachbegriffe aus der Bergmannssprache. Den Bergbau mit all seinen vielschichtigen Facetten kennt der Bergbauingenieur, der als Heimatvertriebener 1946 mit neun Jahren nach Fellingshausen kam, von der Pike auf. Fünf Kilometer lang war die Wanderstrecke über historischen Boden. Drei Stunden waren angesetzt für die Tour. Am Ausgangspunkt, der ehemaligen Grube »Friedberg«, hatte Gareis von 1955 bis 1961 sechs Jahre seines Berufslebens als Schlepper, Lehrhauer und Hauer verbracht. Zwischen den 50er und 60er Jahren begann das Grubensterben am Dünsberg. Nach insgesamt 42 Berufsjahren, davon zuletzt 25 Jahre als Betriebsführer in der Grube »Malapertus« in Hermannstein, ging er in den Ruhestand.

Zwei Millionen Tonnen Eisenerz

Vor 62 Jahren wurde also in Fellingshausen die letzte Tonne Brauneisenerz gefördert und ein fast 100-jähriger Abbau mit etwa zwei Millionen Tonnen Brauneisenerz aus der hiesigen Gemarkung endete 1961 mit der Stilllegung der Grube »Friedberg«. Erste Schürfversuche unternahmen hier Johann Wilhelm Buderus Söhne zu Friedrichshütte bei Laubach im Jahr 1826. Unregelmäßige Zeiten der Stilllegung und Wiederinbetriebnahme folgten. Heute dient die Anlage Mountainbikern als Trainingsgelände.

Gareis ließ aus dem Kofferraum seines Autos zunächst einige Utensilien rundgehen. Zwei Brocken Braun- und Roteisenstein wanderten durch die Hände, Hammer und Schlägel hatte er mitgebracht, zudem unterschiedliche Grubenlampen. Teilhaben ließ er seine Gäste an einer Abhandlung über den Berufsalltag des Bergmannes. Das Hauptaugenmerk der Exkursion galt, neben der Grube »Friedberg«, den Gruben »Elisabeth«, »Meilhardt« und »Eleonore«, die zu den bedeutendsten Bergwerken am Südhang des Biebertaler Hausberges zählten und dessen Bodenschätze sich schon die Kelten als erste Siedler am Dünsberg zunutze machten.

Nächster Anlaufpunkt war die ehemalige Grube »Elisabeth«, die in Zusammenhang mit der Grube »Eleonore« ausschlaggebend war für die ungewöhnliche Namensgebung der Grube »Friedberg«. Die entstand nämlich nach einem außergerichtlichen Vergleich, der in Friedberg geschlossen wurde. Es ging um die Berechtigung im Grubenfeld »Buchholz«, welches in den westlichen Teil, die Grube »Elisabeth« unterhalb der Sandkaute gelegen und den östlichen Teil, Grube »Friedberg«, geteilt wurde.

Fotos: E. Döpfer, Lindemann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert